Restaurierung von Heusden
Von der verarmten Stadt zur Perle an der Maas
Dank des freien Schussfelds rund um die Festung war in der unmittelbaren Umgebung von Heusden, das stets einen weiten Blick auf die Maas und die umliegende Polderlandschaft hatte, nie gebaut worden. Auch in der Stadt selbst gab es kaum Bautätigkeit. Die im neunzehnten Jahrhundert eingetretene Verarmung hatte Heusden zu einer verfallenen Denkmalstadt gemacht. Vor allem nach den Kriegszerstörungen von 1944 war die Stadt schwer angeschlagen. Die Stadtverwaltung sah sich mit der Aufgabe konfrontiert, die Stadt wiederherzustellen und zu vergrößern. Um 1960 wurde ein Großstadtplan entwickelt, der von Größenvorteilen und Platz für Autos ausging. Dazu gehörten Hochhäuser - mit Blick auf die Maas! - und einige Durchbrüche durch die alten Stadtmauern zugunsten einer guten Straßenverbindung. Unter dem Druck der Denkmalschutzbehörde verschwand dieser Plan jedoch vom Tisch, woraufhin die Stadtverwaltung das Stadtplanungsbüro der Architekten Zuiderhoek und Peetoom beauftragte. Sie respektierten die historische Struktur der Stadt und nahmen alte Karten und Pläne als Ausgangspunkt für ihre Arbeit. Die Durchführung der Restaurierung begann im Jahr 1968. Ursprünglich waren die Kosten für dieses Großprojekt auf sechs Millionen Gulden veranschlagt worden, aber unter anderem aufgrund der hohen Zinssätze in den 1980er Jahren wurde das Budget um ein Vielfaches überschritten. Zur Restaurierung gehörte auch eine Rekonstruktion der Stadtmauern. Zwei Stadttore wurden wieder aufgebaut, und der alte Stadthafen wurde durch die Ausgrabung des Spazierparks von 1904 wiederhergestellt. Die umliegenden Häuser wurden auf der Grundlage der Blaeu'schen Karte von 1649 errichtet. Auch die Fischbank von 1796 und das 1904 abgerissene Commiezenhuis wurden wieder aufgebaut. Heusden sollte kein Freilichtmuseum werden, sondern eine Stadt, in der man einfach lebte und arbeitete.
Für die gründliche Art und Weise, in der die Stadt die Restaurierung in Angriff genommen hatte, erhielt Heusden 1975 den nationalen Denkmalpreis und 1978 die höchste europäische Auszeichnung auf diesem Gebiet, den Restaurierungspreis "Europa Nostra". Aber es gab auch Kritik, vor allem wegen der großen Kostenüberschreitungen. Daher wurden um 1980 Zugeständnisse an die ursprünglichen Absichten des Restaurierungsprojekts gemacht. Dennoch war die Entscheidung, die Festung in großem Umfang zu restaurieren, eine gute Entscheidung, wie die große Zahl der Besucher beweist, die sie jedes Jahr besuchen. Aus den Soldaten von einst sind Kunstliebhaber und Wassersportler geworden.