Perle der De Langstraat: De Rustende Jager

| Vittoria Roitero

An einem schönen sonnigen Donnerstagmorgen fahre ich zu meinem Termin bei De Rustende Jager. Dieser Gastronomiebetrieb ist seit mehr als 100 Jahren ein Begriff in der Region De Langstraat. Für viele ist es der perfekte Zwischenstopp während oder nach einem Besuch auf De Loonse en Drunense Duinen.

Trotz der frühen Stunde sitzen schon einige Leute auf der Terrasse und genießen die Morgensonne. Selbst als ich den Wintergarten betrete, finde ich einige Frühaufsteher, die sich bei einer frischen Tasse Kaffee unterhalten. Wie gemütlich!

Über den großen Wintergarten gelange ich in das ursprüngliche Café und treffe bald auf die Besitzerin Martijanne und ihre rechte Hand Manon. Ich frage sie sofort, ob zu so früher Stunde immer so viel los ist. "Ja, wir sind wirklich ein Treffpunkt. Verschiedene Gruppen treffen sich hier wöchentlich oder sogar mehrmals pro Woche. Manchmal sieht es aus wie in einem Gemeindezentrum", lacht Martijanne. "Wir kennen auch viele unserer Stammgäste in- und auswendig. Die Höhen und Tiefen werden mit uns geteilt, so dass wir auch eine soziale Funktion haben".

Wir nehmen an einem großen Tisch Platz. Eine Zeitung sticht mir sofort ins Auge. "Das ist unsere Speisekarte", sagt Martijanne, "ich habe sie vor einiger Zeit irgendwo gesehen und dachte: Das will ich auch haben". Ich blättere kurz in der Zeitung und stelle fest, dass sie neben Getränken, Mittags- und Abendgerichten auch Zeitungsartikel und Fotos enthält. "Das ist eine schöne Art, unseren Gästen etwas über unsere Einrichtungen zu erzählen und gleichzeitig die Geschichte des Familienbetriebs zu erklären", fügt Manon hinzu. Sehr schön, und es passt perfekt in dieses Ambiente.

Ich kann die Zeitung nicht ganz durchlesen, also nehme ich eine Zeitung mit, um sie zu Hause in Ruhe zu lesen, und bitte Martijanne um eine Kurzfassung der Familiengeschichte. "1920 kauften meine Urgroßeltern Marie und Kees Klijn-de Bresser, die Eltern meines Großvaters, dieses Café mit Wohnhaus am Rande der Dünen. Nach dem Tod von Kees führte Marie das Geschäft mit ihrer Tochter Toos und ihrem Schwiegersohn Piet weiter. Keines der Kinder von Toos und Piet war daran interessiert, das Geschäft zu übernehmen, woraufhin Nichte Nelly Klijn 1972 beschloss, das Familienunternehmen zusammen mit ihrem Mann Jo Pijnenburg weiterzuführen". Da Martijanne alle möglichen Namen und Daten aufzählt, komme ich ein wenig ins Stocken. Zum Glück stelle ich fest, dass ich es zu Hause in der Zeitung nachlesen kann. "Als Patenkind von Jo und Nelly habe ich mich hier oft herumgetrieben, habe mich hier immer zu Hause gefühlt. Seit meinem 12. Lebensjahr träumte ich davon, eines Tages das Geschäft zu leiten, und dieser Traum ging 2021 in Erfüllung! fasst Martijanne stolz zusammen. Sie strahlt, was für eine Liebe und Leidenschaft diese Frau für das Familienunternehmen hat.

Inzwischen ist Onkel Jo hereingekommen. Wie ich von Martijanne erfahre, ist er immer noch stark in das Unternehmen involviert: "Wir können jeden Tag auf seine Anwesenheit zählen und er engagiert sich immer noch mit vollem Einsatz in allen möglichen Bereichen."

Martijanne erklärt, dass sich in den letzten Jahren viel verändert hat. Wo "De Rustende Jager" einst buchstäblich ein Rastplatz für Jäger (und später für Militärs) war, hat es sich zu einer fantastischen Attraktion und Basis für (Tages-)Touristen und Erholungssuchende entwickelt. "Wir sind auch stolz auf das Prädikat Hoflieferant, das De Rustende Jager im Jahr 2020 erhalten hat", sagt Manon. Das ist in der Tat eine wunderbare Wertschätzung. "Das Prädikat hängt an prominenter Stelle im vorderen Teil des Geländes und ist für jeden sichtbar.

1989 wurde die Idee geboren, Fahrräder zu vermieten. Heute haben wir etwa 500 Fahrräder in eigener Regie und beschäftigen einen Fahrradmechaniker, der dafür sorgt, dass die Fahrräder gut gewartet und bei Bedarf repariert werden", erzählt mir Martijanne.

Manon schlägt vor, mich herumzuführen. Wir beginnen bei den Sitzungsräumen im ersten Stock. "Wir haben zwei Tagungsräume. Meetings werden oft mit einem Spaziergang oder einer Fahrradtour durch De Loonse en Drunense Duinen und natürlich mit einem Mittag- und/oder Abendessen kombiniert. Beide Räume, der 'Duinzaal' und der 'Jachtzaal', sind prächtig und komplett ausgestattet. Sie bieten Platz für Gruppen von bis zu 25 Personen.

Nach den Sitzungsräumen fahren wir mit dem Fahrradaufzug in den Fahrradkeller hinunter. Ich staune nicht schlecht. Reihen voller Fahrräder in verschiedenen Formen und Größen sind fein säuberlich angeordnet. Ich sehe (elektrische) Mountainbikes, (elektrische) Damenräder, Herrenräder, Kinderräder, Tandems, elektrische Dreiräder, elektrische Duos.... und vieles mehr. Wollen Sie eine sportliche Runde "Schlammhüpfen" oder lieber eine entspannte Runde durch die Natur? Wird Ihr Kind alleine radeln oder bevorzugen Sie einen Fahrradsitz auf dem Rücken? Wollen Sie die Umgebung auf einem Tandem oder mit einem Duo-Bike oder Dreirad erkunden? Suchen Sie es sich aus, es ist wahrscheinlich unter De Rustende Jager zu mieten. "Wenn Sie bei uns ein Mountainbike mieten, haben Sie auch gleich den obligatorischen Führerschein gemacht. Und danach kann man hier sogar schön duschen", sagt Manon. Was für ein Luxus.

Wir verlassen den Fahrradkeller und gehen auf die Terrasse. Auch hier gibt es für jeden ein Lieblingsplätzchen: in der Sonne, im Schatten, unter dem Vordach, zwischen den Bäumen, gemütlich 'mitten im Getümmel' auf der großen Terrasse oder etwas anonymer und geschützter auf der Terrasse an der Seite des Gebäudes. "Wir haben insgesamt etwa 500 Plätze", erklärt mir Martijanne. Ich merke an, dass dafür ziemlich viel Personal benötigt wird. "Stimmt, ich habe ein tolles Team, mit dem ich sehr zufrieden bin. Die Kombination aus festen und flexiblen Mitarbeitern und die Flexibilität und das Engagement dieser Leute bedeutet, dass wir es jeden Tag schaffen. Toll, was?", wieder sehe ich eine strahlende Unternehmerin.

Manon führt mich zu einem Schuppen hinter dem Gebäude. "Das ist unsere Eisdiele", sagt sie, als sie mir die Tür öffnet. Wir betreten einen Raum mit einem Kühlschrank für Erfrischungsgetränke, einer Gefriertruhe und einer Softeismaschine. Auf den ersten Blick nichts Besonderes, wäre da nicht die große "Luke" in der Fassade, die an den Radweg Richtung Giersbergen grenzt. "Das bedeutet, dass die Leute nicht einmal ihr Fahrrad abstellen müssen, um bei uns ein schönes Eis oder eine Flasche Softdrink zu trinken. Sie können vom Radweg aus an der Durchreiche bestellen und direkt weiterfahren." Sehen Sie, das ist durchdacht. Das ist Unternehmertum!

Und dann ist es auch schon Zeit, sich zu verabschieden. Ich könnte mich noch stundenlang mit diesen beiden engagierten Damen unterhalten. Für mich ist klar, dass das Familienunternehmen De Rustende Jager in guten Händen ist.


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